Antwort auf den Artikel „Therapieterror“

(aus der Zeitschrift "Down-Syndrom")

Was diese Mutter beschreibt, kenne ich von vielen Familien, die ein Kind mit Down-Syndrom haben. Es tut mir so leid, dass diese Familien so einen Stress haben. Und es tut mir noch mehr leid, dass die Kinder meist trotz des vielen Aufwands, den die Eltern betreiben, nicht die optimale Entwicklung mit sehr guten Qualitäten durchlaufen, die sie eigentlich ihrer Anlage gemäß haben könnten. 

Deshalb schreibe ich eine Antwort.

Unsere Tocher Janina wurde mit einem schweren Herzfehler geboren, war sehr hypoton, sie konnte ihr Köpfchen überhaupt nicht halten. Sie war nicht belastbar, das Trinken mit Flasche war sehr mühsam für uns beide, Stillen nicht möglich. Wir waren ganz hilflos, mit ihr umzugehen, weil sie so wenig Halt in sich hatte.

 

 

Aber wir hatten, nach einigen Irrwegen, das große Glück, auf die Pörnbacher-Therapie und vor allem auf Frau Limbrock zu stoßen. Wir fuhren ein paar Jahre lang 1 x im Monat (der großen Entfernung wegen) zur Therapie, wurden hervorragend für zu Hause angeleitet, und alles, was wir mit Janina in den Lagerungen machten, waren Dinge, die wir sowieso mit ihr gemacht hätten: Essen, Spielen usw. Wir empfanden die Therapie nicht als belastend, unser Kind fühlte sich in den Lagerungen sehr wohl, sie gedieh prächtig und war nach der schweren Herz-OP richtig gesund und vital.

Die Ernährung gestaltete sich bald normal, Janina konnte mit 8 Monaten bereits vom Becher trinken und kauen, wie andere Kinder auch. Ihr Muskeltonus stabilisierte sich im Laufe der Jahre, und deshalb  entwickelte sie keine Zungen- und Unterkiefervorlage, und keine Artikulationsprobleme. Sie hatte nie übermäßiges Speicheln.

Sie konnte mit 2 Jahre gut laufen.

Ab dem 4. Lebensjahr nahmen wir in der Nähe Logopädie hinzu, mit wöchentlichen Abständen.

Andere Therapien waren nicht nötig, glücklicherweise, das Konzept ist wirklich ganzheitlich.

Die Physiotherapieabstände wurden etwa ab dem 3. Lebensjahr größer, und seit Janina in der Schule ist, gehen wir zur Kontrolle etwa 4 x pro Jahr. Janina benutzt selbstverständlich ihren Rotationsstuhl und gelegentlich auch noch das Rollbrett, sodass sie ihre feinkoordinierten Bewegungsqualitäten nicht verliert.

Wir verstehen nicht, warum sich das Pörnbacher-Konzept nicht mehr ausbreitet. Es ist auch Therapie, und man muss mit seinem Kind arbeiten, aber im Verhältnis zu allen anderen Möglichkeiten ist es machbar und bringt nicht den ganzen Familienalltag durcheinander. Und es ist so logisch in sich, dass man einfach genau versteht, warum man nach Anleitung bestimmte Hilfen gibt. Wir haben nie daran gezweifelt, dass wir für unser Kind das Beste tun.

Danke Detchema, du bist die beste Begleitung für uns. Es macht immer Spaß zu dir zu kommen.